Erwartungsgemäß verringert sich die Anzahl der "Neu-Nachweise" seit dem Beginn unserer Zählung im Jahr 2015 ständig, wenngleich wir 2020 mit 24 neu beschriebenen Arten einen überraschenden "Ausreißer" landeten. Im Jahr 2022 war die "Ausbeute" mit insgesamt 10 Arten zwar etwas größer als im Vorjahr, doch nur ein einziger "echter" Neu-Nachweis (der also vorher in der Landesdatenbank für unseren Raum noch nicht gelistet war) kann im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Wenn Sie in der nachfolgenden Liste auf den entsprechenden Namen klicken, kommen Sie zum jeweiligen Kurzbericht auf unseren Schmetterlingsseite. Und dort erhalten Sie mit Klick aufs Bild eine Vergrößerung der Nachweiskarte aus der Landesdatenbank (Stand 2022) bzw. ein vergrößertes Foto des Falters.
Zypressenwolfsmilch-Glasflügler (Chamaesphecia empiformis)
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Die Zypressen-Wolfmilch als Raupennahrungspflanze kommt an etlichen Stellen des Landkreises vor und deshalb ist es auch nicht überraschend, dass in der Landesdatenbank Meldungen aus insgesamt 4 Quadranten verzeichnet sind. Mit Ausnahme eines Nachweises von 2014 stammten jedoch alle Beobachtungen aus den 1990er Jahren. Deshalb ist es erfreulich, dass Andreas Röcker in vergangenen Jahr die ersten Fotos dieser Art für die Schmetterlings-Seiten beisteuern konnte.
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Großer Felsen-Bindenspanner (Coenotephria tophaceata) - RL 3
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Der Große Felsen-Bindenspanner wurde demgegenüber erst zweimal im Kreis nachgewiesen: 1981 und 1991, vermutlich am Plettenberg und im Bereich des Lochensteins. Dass das erste Foto dann schließlich in Bitz gelang, ist recht überraschend, wenngleich der Zustand des Falters auf eine Verdriftung schließen lässt.
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Gelbgrüner Winkelspanner (Euphyia frustata) - RL 3
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In der wissenschaftlichen Sammlung von Friedemann Treuz steckte seither ein Falter aus Bitz aus dem Jahr 1985, während die Landesdatenbank 3 Nachweise aus den Jahren 1991 bis 2015 enthält. Im letzten August gelang dann erstmals ein Lebenfoto - erneut in Bitz.
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Kreuzkraut-Blütenspanner (Eupithecia absinthiata)
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E. absinthiata ist am Foto offenbar nicht immer eindeutig zu bestimmen und so lagen uns seither auch keine Fotobelege vor, obwohl in der Landesdatenbank Nachweise in 4 Quadranten des Kreises verzeichnet sind. Auch der Falter aus Haigerloch-Stetten 2022 ist noch nicht sicher bestätigt, so dass es vorerst bei dem einen sicheren Ex-Larva-Falter von 2010 von Bitz aus Friedemanns Sammlung bleibt.
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Melden-Blütenspanner (Eupithecia simpliciata) - RL D
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Der Melden-Blütenspanner wurde in Baden-Württemberg bisher erst selten nachgewiesen, so dass der Fund 2022 laut Landesdatenbank sogar der erste Nachweis im Kreis zu sein schien. Im Nachgang zur Bestätigung der Falter-Bestimmung im Lepiforum konnten aber noch zwei ältere Fotos von 2006 ebenfalls dieser Art zugeordnet werden, so dass der eigentliche Neu-Nachweis schon ein paar Jahre alt ist.
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Hellbindiger Doppellinien-Zwergspanner (Idaea deversaria) - RL 3
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Von I. deversaria gab es seither nur ein paar ältere Nachweise vermutlich aus dem Bereich der Kapfhalde Bietenhausen. Allerdings kam bei Daniel Bartsch 2020 in der Beurener Heide ein Falter ans Licht geflogen - leider ohne Belegfoto. Diese Lücke konnte nun durch den Anflug im Juli 2022 in Haigerloch-Stetten geschlossen werden.
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Purpurstreifen-Zwergspanner (Idaea muricata)
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Vermutlich ebenfalls von der Kapfhalde stammt die seither einzige Beobachtung des Purpurstreifen-Zwergspanners im Kreis - 1985! Dass dieser auffällig Falter dann 2022 gleich zweimal in Haigerloch-Stetten auftauchte, war eine schöne Überraschung.
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Blankflügel-Flechtenbärchen (Nudaria mundana) - RL V
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Gleich drei Falter an zwei aufeinander folgenden Tagen kamen bei Andreas Röcker in Ebingen ans Licht. Nachdem die Landesdatenbank seither nur zwei Nachweise vom Plettenberg aus den 1990er Jahren registriert hat, ist das eine wirklich schöne Überraschung.
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Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae) - RL 3
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Während der Jakobskrautbär ansonsten von vielen Stellen im Land gemeldet ist, zeigt die Landesdatenbank seither nur zwei Nachweise im Kreis - aus den 1970er Jahren. Immerhin steckt in der Sammlung von Friedemann Treuz noch ein "Bitzer" Falter von 1983. Man kann sich also gut vorstellen, wie überrascht Herbert Fuchs war, als er im Mai 2022 den Falter im Hausgarten am Licht vorfand.
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