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Familie: |
(Larentiinae 5) | |||
Mit 196 Arten sind die Larentiinae die größte Spanner-Unterfamilie in Baden-Württemberg. 70 werden in der aktuellen Roten Liste geführt, von denen sind 6 bereits ausgestorben (RL 0) und 16 (RL 1) stehen wohl kurz davor. | |||
Es ist davon auszugehen, dass die Art mit dem Johanniskraut flächendeckend verbreitet ist. Trotzdem stammt die Hälfte aller Nachweise in Baden-Württemberg aus der Oberrheinebene, etwa ein Drittel aus dem Neckar-Tauberland. |
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Die Mittelgebirgsart kommt in Baden-Württemberg in erster Linie im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb vor. Auf der Alb fliegen die Falter von Juli bis September im Bereich felsiger Halbtrockenrasen und Steppenheiden am Rand von Buchenwäldern, auf südexponierten Magerrasen und Schafweiden mit Felsfluren und Geröllhalden. Die Raupen leben überwinternd bis Juli an Johanniskraut (Hypericum perfoliatum). |
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Die Artengruppe der Lappenspanner hat ihren Namen von einer lappenförmigen Abspaltung des Hinterflügels. Wegen der frühen Flugzeit und weil die Falter selten ans Licht kommen, ist die Verbreitung des Grauen Lappenspanners in Baden-Württemberg nur unzureichend bekannt. Die Falter fliegen von April bis Juni in Laubmischwäldern und Laubholzforsten, auch in mosaikreichen Siedlungsräumen mit Gärten, Streuobstwiesen und lockeren Baumbeständen an Straßen. Die Raupen leben von Mai bis Juli in erster Linie an der Zitterpappel (Populus tremula). |
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Der Kleine Lappenspanner ist eine Art der Flusstäler in tieferen Lagen. Der Falter fliegt in einer ausgedehnten Generation von Mai bis August in Auen- und Bruchwäldern mit Weidengebüschen und Pappelpflanzungen, bei uns auch in Bachtälern und kleinflächigen Feuchtbiotopen. Die Raupen leben von Juni bis September an verschiedenen Weiden-Arten (Salix spec.) und Pappeln (Populus spec.). |
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Der Ahorn-Lappenspanner ist mit dem Bergahorn über das ganze Land verbreitet, kommt aber lokal mitunter nur selten vor. Die Falter fliegen im September/ Oktober in luftfeuchten, von felsen- und gebüschreichen Trockenhängen begleiteten Bachtälern mit Ufergehölzen, auch an den Rändern von Laubmischwäldern mit angrenzenden bodenfeuchten Wiesen und Wegrändern. Die Raupen leben von April bis Juni ausschließlich am Bergahorn (Acer pseudoplatanus). |
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Der Gelbgrüne Lappenspanner fliegt in einer ersten Generation von April bis Juni und einer unvöllständigen zweiten im Juli/ August in Auen- und Bruchwäldern, an Wald- und Bachrändern, Hecken, auch in Gebüsch-Gesellschaften auf kalkreichen Hängen mit Schneeball. Trotzdem fehlt er anscheinend weitgehend auf der Westalb - und das trotz ausgedehnter Schneeball-Vorkommen. |
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Der Gestrichelte Lappenspanner war früher nur selten registriert, mit der Verbesserung der Lichtfanganlagen wurde er nun jedoch häufiger nachgewiesen. Die Falter fliegen von Februar bis April an warmen Hängen mit Ligusterhecken, an Waldrändern und auch im Siedlungsbereich. |
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Die Raupen leben im Mai/ Juni an verschiedenen Laubgehölzen wie Heckenkirschen (Lonicera spec.), Liguster (Ligustrum vulgare), Esche (Fraxinus excelsior) und Feld-Ahorn (Acer campestre). |
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Der Hellgraue Lappenspanner ist deutlich häufiger als die vorige Art. Er kommt vorwiegend im Neckarraum, in den Oberen Gäuen und auf der Schwäbischen Alb vor. Die Falter fliegen von März bis Mai auf Lichtungen, am Rand von Auwäldern in der Weichholzaue sowie im Bereich von Laubmischwäldern und deren Mantelgesellschaften mit Weidenvorkommen. Die Raupen leben von Mai bis Juli meist an der Sal- und der Ohr-Weide (Salix caprea bzw. aurita), die namensgebende Hainbuche (Carpinus betulus) spielt als Raupennahrung nur eine untergeordnete Rolle. |